Mit der ILE länger Leben Zuhause

Knapp 30 interessierte Zuhörer versammelte sich in der ehemaligen Touristinformation in Kirchdorf, um an der zweiten ILE Vortragsreihe unter dem Titel „Länger Leben Zuhause“ teilzunehmen. Bürgermeister Alois Wildfeuer eröffnete die Veranstaltung und dankte den Referenten und Besuchern für ihr kommen. "Ein wichtiges Thema, das uns früher oder später alle betrifft", betonte der Bürgermeister.

Der renommierte Professor und Vizepräsident der Hochschule Deggendorf Dr. Horst Kunhardt eröffnete den Abend mit einem Vortrag über „Dein Haus 4.0“. Das Projekt, das von der Technischen Hochschule Deggendorf in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wird, erforscht technisch-digital gestützte Lösungen, die das Wohnumfeld unterstützen. Das Ziel ist es, diese in Mustereinrichtungen der Öffentlichkeit zu präsentieren und Vorbehalte gegenüber neuen Technologien abzubauen. Trotz der Entwicklung digitaler Assistenzsysteme betonte Prof. Kunhardt, dass Roboter niemals das menschliche Personal in der Pflege ersetzen könnten. Dennoch wurden aus dem Projekt wichtige Erkenntnisse gewonnen, insbesondere hinsichtlich der positiven Auswirkungen digitaler Hilfsmittel, die beispielsweise dazu beitrugen, Krankheiten schneller zu identifizieren. Besonders faszinierend war die Vorstellung eines neuen Anschlussprojekts: Ein Pflegezimmer in Modulbauweise, das derzeit in der Entwicklung ist. Angesichts der hohen Umbaukosten in bestehenden Häusern wird das Konzept der Tiny Houses als Grundlage genutzt, um gemeinsam mit einem Bauträger die Möglichkeit zu schaffen, ein Pflegezimmer inklusive Bad als Modul im Garten aufzustellen.

Im Anschluss präsentierte Helmut Plenk, der VdK-Kreisgeschäftsführer, Zahlen zu körperlich beeinträchtigten und pflegebedürftigen Bürgern in den ILE Gemeinden. Er informierte über wichtige Förderprogramme, insbesondere im Bereich des Badumbaus. Plenk, der auch stellvertretender Landrat im Landkreis Regen ist, betonte die Notwendigkeit, das Bewusstsein für „Barrierefrei Bauen“ und „Altersgerechtes Bauen“ zu stärken. Plenk unterstrich: „Es ist wichtig, dass Menschen mit und ohne Behinderung selbstbestimmt leben können, zuhause, im Beruf und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.“ In seinem Vortrag informierte Plenk über verschiedene Fördermöglichkeiten unter anderem durch den Freistaat Bayern, der die behindertengerechte Anpassung von Eigen- und Mietwohnraum im Rahmen des Bayerischen Wohnungsbauprogramms mit leistungsfreien Darlehen von bis zu 10.000 Euro fördert. Bürger können sich für eine genaue Beratung an die VdK Geschäftsstelle in Regen wenden. Zusätzlich informierte Plenk über die Notfallmappe des Landkreises Regen. Ursprünglich für Senioren konzipiert, wurde den Verantwortlichen zufolge schnell deutlich, dass Interesse aus allen Altersgruppen besteht. „Die Mappe ist im Notfall eine echte Hilfe und dient als klare Richtlinie für jeden, der seinen eigenen Willen in Bezug auf Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung festhalten möchte“, erklärte Plenk. Die Notfallmappe ist im Bürgerbüro des Landratsamtes Regen kostenfrei erhältlich und liegt zusätzlich in den Gemeindeverwaltungen des Landkreises aus.

Die Veranstaltung endete mit einer Fragerunde, in der die Bürger die Möglichkeit hatten, direkt Fragen an die Referenten zu stellen. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von ILE-Managerin Manuela Topolski.

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