Wer vorwärtskommen will, muss sich auch mal zurückziehen – weswegen sich die ILE Grüner Dreiberg zu einer Klausurtagung im Arberlandhaus in Regen traf, um die Grundlagen für die kommenden Jahre zu legen. Die Gemeindeoberhäupter aus Bischofsmais, Kirchberg i.W., Krichdorf i.W. und Rinchnach kamen gemeinsam mit ihren Gemeinderäten zusammen, um neue Strategien und Themen für die ILE zu erarbeiten. Die Veranstaltung wurde unter der Organisation der ILE-Regionalmanagerin Manuela Topolski abgehalten und von dem Professors für Volkswirtschaftslehre und Regionalmanagement Dr. Markus Lemberger moderiert. Zu Beginn der Tagung begrüßte Bürgermeister Walter Nirschl die knapp 30 Teilnehmer, wobei er insbesondere Sven Päpplow vom Amt für Ländliche Entwicklung erwähnte und begrüßte.
Am Vormittag standen Kooperationsmöglichkeiten mit den ILE Nationalparkgemeinden im Fokus. Willi Biermeier, Geschäftsführer der ILE Nationalparkgemeinden, präsentierte seine Organisation samt Handlungsfeldern. Er erklärte die Struktur seiner ILE und stellte laufende Projekte vor. Sebastian Kohler von der TH Deggendorf vertiefte in diesem Zusammenhang das Thema Digitalisierung, ein Schwerpunkt der Nationalparkgemeinden. Sein Vortrag umfasste die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen im Bereich der Telemedizin und die Bedeutung des Ausbaus von 5G für den ländlichen Raum. Zudem wurde das Projekt DiNo der TH Deggendorf vorgestellt, das kostenfreie Unterstützung für Unternehmen, Start-ups, öffentliche Einrichtungen und Forschungseinrichtungen im Bereich der digitalen Transformation und Innovation in ländlichen Regionen bietet.
Die Anwesenden zeigten sich erfreut über die Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation und beauftragten die ILE-Chefs Biermeier und Topolski, gemeinsame Projekte anzugehen. Dabei wurde konkret die Überlegung diskutiert, einen IT-Systembeauftragten einzustellen, der die ILE-Gemeinden übergreifend unterstützen soll.
Im zweiten Teil der Veranstaltung lag der Fokus auf der aktuellen Arbeit und zukünftigen Projekten der ILE Grüner Dreiberg. Ein im Jahr 2021 ausgearbeitetes Maßnahmenpaket wurde überprüft und Projekte neu priorisiert. Neuerungen gab es beim Handlungsfeld Innenentwicklung, Wirtschaft und Verkehr, wo verstärkt die Förderung regionaler Unternehmen in den Fokus rückt und dies mit Firmenbesichtigungen unterstützt werden soll. Auch im Handlungsfeld Jugend, Familie und Senioren soll neben der Jugendarbeit auch eine Plattform für Senioren entstehen. Konkret sollen Kurse für Senioren im Bereich der Digitalisierung angeboten werden. Besonders wichtig war den Teilnehmenden der Bereich der kommunalen Dienstleistungen und Versorgung. Bestehende gemeinsame Schulungen und Arbeitstreffen sollen weiterhin forciert werden und um einen neuen Bereich, einem gemeinsamen Beschaffungswesen erweitert werden.
Bürgermeister Walter Nirschl betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit angesichts bevorstehender Herausforderungen für die Gemeinden: "Es ist wichtiger denn je, dass wir zusammenarbeiten, denn die kommenden Jahre werden für die einzelnen Gemeinden definitiv, auch im Hinblick auf die finanziellen Ressourcen, Förderprogramme und Zuschüsse, nicht leichter."
Die breite Palette an Themen verdeutlicht die umfassende Arbeit der ILE Grüner Dreiberg und unterstreicht die Dringlichkeit einer engen Zusammenarbeit für eine vielversprechende Zukunft der Region.
